Kaum aus dem Kokon erbrochen
tanzt das Puppenwesen schon,
biegt und wiegt die weichen Knochen,
bringt sie flink in Position.
Es zieht weiße Nabelschnüre
aus dem seidnen Nestchen nach.
So, als ob es gar nichts spüre,
löst es sich vom Schlafgemach.
In sich und im Tanz versunken,
Nektartropfen aufgeleckt.
Sich am eignen Saft betrunken,
der wie Milch und Honig schmeckt.
Sieh die braunen Äuglein blicken,
aufgerichtet, keck und schön,
steht's, um Hitze auszuschicken,
und beginnt sich schnell zu drehn.
Der Schlaf war lang, der Schlaf war tief,
der Traum erschütternd bis ins Mark.
Nun wacht es auf, ist endlich frei.
Das Wesen fühlt so intensiv.
Der Drang zum Tanz war viel zu stark.
Ein Reigen wie ein Freudenschrei!
Wildfang! Mein Windfang!
Wildfang! Mein Windfang!
Sieh es glühen und nicht frieren,
dabei ist es beinah nackt.
Lauscht dem eigenen Pulsieren,
tanzt nach dem leibeignen Takt.
Schöpft den Nachtwind mit den Händen,
schenkt ihn dann der Welt zurück.
Niemals kann es sich verschwenden,
lebt so ganz im Augenblick.
Der Schlaf war lang, der Schlaf war tief,
der Traum erschütternd bis ins Mark.
Nun wacht es auf, ist endlich frei.
Das Wesen fühlt so intensiv.
Der Drang zum Tanz war viel zu stark.
Ein Reigen wie ein Freudenschrei!
Wildfang! Mein Windfang!
Wildfang! Mein Windfang!
Sieh das Puppenwesen schweben,
leicht, wie ein gehauchter Kuss.
Pures, makelloses Leben,
weil es tanzen kann und muss.
Nicht die Wildheit abgeschliffen,
tanzt es einen Morgen lang.
Nie war es so sehr ergriffen:
Nun ist es der Winde Fang.
Da verhärten sich die Glieder.
Tag und Nacht als Stroboskop!
Fühler warn es immer wieder,
die der Sturm gen Himmel hob.
Wildfang! Mein Windfang!
Wildfang! Mein Windfang!
Der Schlaf war lang, der Schlaf war tief,
der Traum erschütternd bis ins Mark.
Nun wacht es auf, ist endlich frei.
Das Wesen fühlt so intensiv.
Der Drang zum Tanz war viel zu stark.
Ein Reigen wie ein Freudenschrei!
Wildfang!