Ich läute die Glocken in meinem Kirchenturm
Ich säe den Wind, doch wer anderes erntet den Sturm
Blinde Schafe zu meinem Gottesdienst einlade
Doch alles nur Fassade
Der Spiegel meines Amtes ließ eine Lust in mir gedeihen
In Gottes Namen junge Knaben wider Willen von Keuschheit zu befreien
Den mir zugeteilten Boden Gottes für meine Zwecke zu entweihen
Ich breche mein Zölibat, Gott sieht, doch schweigt und niemand hört sie weinen
Ich hole sie zu mir, wenn die Dunkelheit getränkt das Firmament
Liebe meinen Nächsten, wie es geschrieben steht im neuen Testament
Ich bin der Stellvertreter Gottes, sein Sprachrohr, seine rechte Hand auf Erden
Doch für fromme Bibelschüler bin ich Alptraum, bin Horror, bin Verderben
Ich gewinne sein Vertrauen mit meinem heiligen Schein
Ich lad ihn ein zu mir auf etwas Brot und ein Glas Wein
Als ganz besonderes Ritual leg die Hostie in seinen Mund
Und tu die Botschaft Jesu Christi auf diese Weise kund
Ich bin der Leib Christi und dies sein letztes Abendmahl
Er versucht, vom Glauben abzufallen, doch ich lass ihm keine Wahl
Jesus Christus ist für uns -- er ist für uns - gestorben
So lebe ich mein Leben als gäbe es kein Morgen
Ich schließe in mein Nachtgebet all meine Sünden ein
Wer frei von Sünde ist, der werfe den ersten Stein
Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage
Doch Gott ist auf meiner Seite bis ins Ende meiner Tage