Eiseskälte – Die Straßen stumm und leer
Wie ausgebombt die Städte, jeder Schritt ist schwer.
Alles erstarrt im weißen Gewand, der Winter dringt ein in das nordische Land,
wenn die Kälte kommt und alles Leben vergeht,
hat die Natur die Gewalt über Mensch und Tier.
Der Frost wird getragen vom Wind.
Er ist es, der Hunger und Tod mit sich bringt.
Menschen und Tiere vergehen sehr bald.
Selbst Bäume brechen unter seiner Gewalt.
Es lebt nur weiter, was stark genug ist,
zu widerstehen des Winters Wut.
Alles Schwache bröckelt durch des Eises Kraft.
In kürzester Zeit wird es dahin gerafft.
Auf den Straßen herrscht Einsamkeit,
keine Spur von Leben weit und breit,
wenn die Kälte den Körper durchdringt bis in das Knochenmark,
wenn alles Leben erstarrt.
Ein neuer Leichnam liegt steif dort am Wegesrand,
erfrorene Haut zeichnet nun dessen Gewand.
Nichts deutet auf Leben um mich herum.
Einzig Spuren im Schnee, doch auch sie bleiben stumm.
Mit der Dämmerung beginnt der Tag zu schwinden.
Es in an der Zeit allmählich den Heimweg zu finden.
Der starke Schneesturm raubt mir die Sicht,
wie Peitschenhiebe in meinem Gesicht.
Fast blind taste ich mich weiter durch den Schnee.
Klirrende Kälte treibt meines Körpers Weh'.
Der Schmerz, der Frost, die Jahreszeit,
der Schnee, der Wind und das ewige Eis.
Die Qual des Daseins steigt und steigt
bis der Tod mir gibt das letzte Geleit.
Wie ein dunkler Schleier legt sich die Nacht
auf das Land, auf die Straßen der Stadt,
versteckt die Wunden eines eisigen Tages
unter ihrem Gewand.
Der Mond bricht sich seine Bahn am Himmel empor.
Durch dichte Wolken schimmert er hervor,
zunächst noch blass, so fahl, so karrikatiert,
ein düsteres Schauspiel das er zelebriert.
Im silbernen Mondlicht zeigt sich weiß bedeckt
ein Grab, das Heulen der Wölfe gellt
durch die Nacht, als letzter Kontrast
zur Totenstille dieser Winternacht.
Alles friedlich als der Tag erwacht.
Nur ein weißes Laken bedeckt das Land.
Die Blüte des nordischen Winters zeigt
Sich in der vollen Pracht der Jahreszeit.